Landesvertreterversammlung kürt Andreas Glück zum EU-Spitzenkandidaten
Die FDP Baden-Württemberg hat sich am heutigen Samstag in der Stadthalle Kehl zu ihrer Landesvertreterversammlung zur Europawahl getroffen und Andreas Glück zu ihrem Spitzenkandidaten gekürt.
In seiner Rede richtete der Landesvorsitzende, Michael Theurer MdB, seinen Blick zunächst in den Nahen Osten. Vor dem Hintergrund der Hamas-Terrorangriffe des 7. Oktobers forderte er, der historischen Verantwortung Deutschlands zur Geltung zu verhelfen: "Deutschland hat selbstverständlich eine besondere Verantwortung für das Existenzrecht Israels, doch wenn wir auf unsere Straßen oder in unsere Medien schauen, werden wir dieser Verantwortung derzeit nicht gerecht. In aller Deutlichkeit: Wer Antisemitismus verbreitet oder das Existenzrecht Israels nicht anerkennt, ist in Deutschland nicht willkommen und darf schon gar nicht einwandern oder deutscher Staatsbürger werden. Nie wieder ist jetzt!"
Über die Weltlage hinaus adressierte er ebenfalls die derzeitige Situation der Freien Demokraten: "Auch die FDP befindet sich in einer schwierigen Lage. Schon seit geraumer Zeit sind wir der einzige Landesverband, der bei der jeweils letzten Landtagswahl zweistellig abgeschnitten hat; ja sogar der einzige Landesverband, der bei seiner letzten Wahl überhaupt ein Polster zur Fünf-Prozent-Hürde hatte.", so Theurer. "Wir sind in einer Regierung mit zwei Parteien, die uns das Leben nicht immer leicht machen. Vor einem warne ich aber ausdrücklich: Eine Diskussion darüber, dass die FDP wegen ihrer Umfragewerte die Regierung verlassen sollte. Auf keinen Fall dürfen wir uns von kurzfristigen parteitaktischen Überlegungen leiten lassen. Erst kommt das Land, dann die Partei, das ist unsere Verantwortung!"
Auf dem Parteitag stand zuvorderst die Wahl eines Spitzenkandidaten des Landesverbandes zur Europawahl an. Andreas Glück MdEP konnte diese Wahl mit einem fulminanten Ergebnis von 93,3% für sich entscheiden und nahm die Wahl unter Standing Ovations der Delegierten "dankbar und demütig" an. In seiner Vorstellungsrede verlangte er von der EU, vor dem Hintergrund multipler Krisen verstärkt Verantwortung zu übernehmen: "Die EU muss endlich lernen, zu dem starken internationalen Partner zu werden, den die Welt ohnehin schon jetzt in uns sieht."
Zum Abschluss appellierte er an Wähler und Wahlkämpfer der Freien Demokraten: "Das beste Rezept für die Zukunft ist es eben nicht Bedenkenträger, sondern die FDP zu wählen! Das muss die Kernbotschaft für diese Europawahl sein. Wir wollen Verantwortung, denn wir haben Bock auf Zukunft!
In weiteren Einzelwahlen wurden für die Plätze 2 bis 5 - in absteigender Reihenfolge - die Kandidaten Sarah Zickler, Mirwais Wafa, Anja Widenmann und Dr. Niclas Moldenhauer gewählt.
Neben den Wahlen durften die Freien Demokraten Baden-Württemberg auch die liberale elsässische Politikerin Brigitte Klinkert als Ehrengast begrüßen. Die ehemalige französische Ministerin und Vorsitzende der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung richtete ein Grußwort an die Anwesenden und warb für die europäische Zusammenarbeit, insbesondere innerhalb der liberalen Parteienfamilie.